Römhild ist bunt

Arsch hoch, Zähne auseinander

Dieses Motto verband am 06.06.2015 zunächst 150 Menschen auf dem Römhilder Viehmarkt und später bei der Menschenkette mit ca. 250 Teilnehmern.

Nach einem einstimmigen Stadtratsbeschluss für den Ausbau eines Asylbewerberheimes in Römhilds Meininger Straße setzten nun Römhilder Bürger, aber auch Unterstützer aus dem gesamten Grabfeld, Themar, Schleusingen, Hildburghausen und anderen Orten ein Zeichen im Sinne „Römhild ist bunt und Römhild bleibt bunt“. So rief es der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Römhild, Heiko Bartholomäus, den Menschen zu. Landrat Thomas Müller, sowie die Kreistagsabgeordnete Kristin Floßmann (CDU) zeigten Präsenz. So berichtete Müller von Begegnungen im Flüchtlingsheim Schönbrunn „Wir sollten diese Menschen einfach so aufnehmen, wie wir aufgenommen werden möchten, wenn wir in der Fremde wären. Danke für das Entgegenkommen und das Verständnis hier in Römhild“.

Luisa Kerrut, Schülersprecherin der Gymnasiums Georgianum Hildburghausen, rief den Demonstranten zu „Wir können sehr dankbar sein, in einem demokratischen Land in Sicherheit zu leben. Diese Dankbarkeit verpflichtet uns aber auch, aus Empathie heraus anderen Menschen zu helfen“. Beifall schallte ihr aus der bunten, mit Trillerpfeifen und Plakaten gerüsteten Menge entgegen.
Bei hochsommerlichen Temperaturen harrte die Menschenmenge auf dem ihr zugewiesenen Viehmarkt  hinter einer Polizeikette aus. Vom Organisator, Stadtratsmitglied und Römhilder Unternehmer Steffen Würstl wurden fast 500 Wasserflaschen und von einem Gastronomen, ansässig am Viehmarkt, reichlich Pizza gesponsert.

Die von einem jungen Römhilder angemeldete Demonstration gegen das Flüchtlingsheim fand im Schlosshof statt. Dumpfe Parolen und einfache Antworten auf komplizierte Fragen der Weltpolitik wurden skandiert. Anschließend machte sich der Zug von ca. 60 Gegnern des Asylbewerberheims auf den Weg durch die Stadt. Vom Markt bis zum Viehmarkt wurden sie von einer auf 250 Teilnehmer angewachsenen Menschenkette erwartet und mit lautstarkem Pfeifen und Unmutsbekundungen begleitet. Würstl zog ein positives Fazit „Wir wollten auch mit Blick auf das im August stattfindende Keramiksymposium zeigen, dass Römhild eine weltoffene, gastfreundliche Stadt ist. Das ist uns gelungen. Und das Beste war, dass alles friedlich abgegangen ist“.
Einem 20-köpfigen, partei- und konfessionsübergreifendem Bündnis und Organisationskomitee gelang es Menschen aller Altersgruppen zu mobilisieren.

Auch aus den Reihen der Polizei wurde ein positives Resümee gezogen. Es gab keine Zwischenfälle. Zitat aus dem Freien Wort vom 08.06.2015 „Insbesondere die Verantwortlichen der Demonstration für ein weltoffenes Römhild hätten sämtliche Aufgaben eingehalten und so zu einem konfliktfreien Einsatz beigetragen.

Claudia und Reinhard Kühnert